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Znaim

Znaim

Der Kreis Znaim

 

„Perle Südmährens" nennt man die Stadt Znaim, wenige Kilometer unterhalb des 1934 errichteten großen Frainer Stausees gelegen, dort, wo die Thaya den waldreichen romantischen Teil ihres Tales verlässt und in das weite, fruchtbare sanft geschwungene Hügelland Südmährens eintritt. Die Burg war im 11. Jahrhundert Sitz der Fürsten von Znaim; die Stadt erhielt 1226 das Stadtrecht.  

Entsprechend seiner Größe war Znaim immer schon Sitz bedeutender Verwaltungseinrichtungen und zuletzt Wirtschafts-, Kultur- und Verwaltungszentrum des Landkreises, der aus den früheren Gerichtsbezirken Frain, Joslowitz, Mährisch Kromau und Znann gebildet wurde. Nach der Fläche (fast 1000 km2) und Einwohnerzahl (1930 über 102 000) war der Kreis Znaim einer der größten im sudetendeutschen Gebiet. Von den 94 deutschen Gemeinden besaßen 16 das Marktrecht und neben Znaim noch Mährisch Kromau das Stadtrecht.

Die Wirtschaftsstruktur war überwiegend bäuerlich. Über 14 000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe zählte das als Kornkammer bekannte fruchtbare Gebiet. Weite Landstriche wurden mit Getreide aller Art, Zuckerrüben und Hackfrüchten bebaut. Am „Thayaboden", dem Ortschaftskranz um die Kreisstadt und in ihrer näheren Umgebung, wurde Intensiver Gemüsebau betrieben. Besonders bekannt waren die „Znaimer Gurken". Aber auch Wein und Obst aller Sorten gediehen in diesem fruchtbaren Landstrich. In der Stadt Znaim gab es neben vielen Handels- und Handwerksbetrieben eine beachtliche Lederindustrie sowie große Steingut und Keramikwerke.

 

Im Süden deckte sich die Kreisgrenze mit der früheren Staatsgrenze gegen Niederösterreich, dessen Bewohner mit den Südmährern stammesgleich sind. Die Nordgrenze war fast mit der Sprachgrenze identisch. Nur drei tschechische Ortschaften lagen im Kreisgebiet an der Sprachgrenze.

Auch die Stadt Znaim mit 25 800 Einwohnern (1930) war über Jahrhunderte eine Stadt mit deutscher Bevölkerungsmehrheit. Erst nach 1918 wurde durch Zuzug tschechischer Beamter und Soldaten und durch eine systematische Tschechisierung das Bevölkerungsverhältnis umgekehrt. In der Stadt stößt man in jedem Winkel des historischen Stadtkerns auf Zeugnisse deutscher Kultur aller Epochen. 

Als „herausragendes" Wahrzeichen steht der über 80 m hohe Rathausturm mit seinen neun Spitzen. Er grüßt bei guter Sicht mit der Kirche St. Niklas die Besucher des Heimatdenkmals Znaim. Dieses Denkmal wurde 1980 - 1985 zur Mahnung an die unmenschliche Vertreibung von 1945 errichtet.